Perfekter Sitz und lockere Wellen (Echo-Online)

Mittwoch 7. November 2012 von admin

Perfekter Sitz und lockere Wellen

Wettbewerb – 35 angehende Friseure stellen beim „Street Style Cup“ ihr Können unter Beweis

Die Künstlerin und ihr Modell: Zu den 35 Teilnehmern beim Wella-Wettbewerb gehörte auch Eva Vago-Sazollosi aus Darmstadts ungarischer Partnerstadt Szeged, die hier Daniel Dani eine modische Frisur verpasst.  Foto: Claus Völker

| Vergrößern | Die Künstlerin und ihr Modell: Zu den 35 Teilnehmern beim Wella-Wettbewerb gehörte auch Eva Vago-Sazollosi aus Darmstadts ungarischer Partnerstadt Szeged, die hier Daniel Dani eine modische Frisur verpasst. Foto: Claus Völker
 


Sonntagmorgen wimmelt es im Wella Studio nur so von Models, teils mit Lockenwicklern auf dem Kopf, teils auffällig geschminkt, sowie aufgeregten Auszubildenden. In ein paar Minuten ist es so weit: Dann müssen sie beim internationalen Wettbewerb „Street Style Cup“ ihr Können unter Beweis stellen.
Für einige ist das gar nicht so einfach, arbeiten sie doch erst zwei, drei Monate in einem Salon. „Wir sind froh“, betont Obermeisterin Elke Hoinkis, „denn dieses Jahr haben wir zehn Teilnehmer mehr.“ Auch Auszubildende aus den Darmstädter Partnerstädten Plock und Szeged sind dabei.
Schon geht’s vor die Spiegel und an die Arbeit. In der ersten Runde stehen zwölf Friseurinnen und ein Friseur hinter angefeuchtetem und streng nach hinten gekämmtem Haar. Die einen arbeiten an Übungsköpfen, andere haben eine Freundin oder die Mama als Modell. Ihre Aufgabe ist es, eine möglichst modeorientierte und tragbare Coiffure zu fertigen.
Bei manchen Anfängern sieht man noch, wie schwer es ist, gleichzeitig mit Sprayflasche, Bürste, Klemmerchen und Föhn zu hantieren. Andere sind schon geschickter. Franz Geißler, der die Aufsicht an diesem Tag übernommen hat, schaut, dass auch alles mit rechten Dingen zugeht. Für ihn sind das „alle kleine Helden, die heute an ihrem freien Sonntagmorgen mitmachen.“
So ist die Stimmung mit fetziger Musik angenehm und locker. Tüchtig mitarbeiten müssten Auszubildende schließlich von Anfang an, so Elke Hoinkis. Wer glaubt, dass im Friseurhandwerk waschen, schneiden und legen alles sei, irre gewaltig: Wer Kunden beraten will, der muss auf Menschen zugehen können, Geschmack und ein Gespür für Mode haben. Handwerkliches Geschick ist zudem vonnöten, um Haare, Perücken und Toupets perfekt zu gestalten.
Die Azubis sind gut in der Zeit, schlagen sich wacker: Hier entsteht eine atemberaubende Lockenkurzhaarfrisur, bei der immer wieder einzelne Strähnchen gezupft werden, um sie dann rasch mit Spray zu fixieren. Dort hat der einzige Mann im Rennen, der 16 Jahre alte Matthias Schmidt, eine wahrlich raffinierte Form mit „Undercut“ und „blondierten Längen und Spitzen“ geschaffen. Nicht nur ihm, der sich beim Intercoiffeur Thieme ausbilden lässt und erst seit drei Monaten dabei ist, sieht man an, dass dieses Handwerk sein Ding ist.
Auch Anne Olschansky, deren Mutter Regina Modell sitzt, ist voll und ganz bei der Sache. Immer wieder dreht sie die Rundbürste durch das feste rötliche Haar und lässt lockere Wellen zurück. „Sie hat schon einiges gelernt“, lobt ihr Vater. Der Beruf verlange viel Kreativität, sei deshalb sehr interessant, findet er.
Lehrlingswartin Silvia Pistorius ist eine von drei Juroren, die mit scharfem Blick begutachten, wie sich die jungen Friseure geben. Nach Schwierigkeitsgrad der Frisur, Sauberkeit sowie dem Gesamteindruck beurteilen sie die entstandenen kunstvollen Frisuren.

Quelle: Echo-Online/Darmstädter Echo vom 05.11.2012
Orginal: http://www.echo-online.de/region/darmstadt/Perfekter-Sitz-und-lockere-Wellen;art1231,3377675

Dieser Beitrag wurde erstellt am Mittwoch 7. November 2012 um 08:04 und abgelegt unter Presseberichte. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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