In 40 Minuten zur Hochsteckfrisur

Dienstag 12. November 2013 von admin

Wettbewerb –    25 Auszubildende toupieren, kämmen und föhnen beim Leistungsfrisieren der Innung

Ob blond, ob braun, ob lila: Hochsteckfrisuren liegen wieder im Trend.   Foto: André Hirtz

Ob blond, ob braun, ob lila: Hochsteckfrisuren liegen wieder im Trend.   Foto: André Hirtz

Nichts fürs Büro, aber absolut partytauglich: Angehende Friseure zeigten in Darmstadt, wie sie Köpfe verwandeln können. Zu Gast waren auch die Innungen aus Offenbach, Hanau, Groß-Gerau, Wiesbaden, Frankfurt, Bad Hersfeld und angehende Friseure aus den Darmstädter Partnerstädten Brescia (Italien) und Plock (Polen).

DARMSTADT.Upps. Der erste Versuch war nicht erfolgreich, die Styroporkugel kullert zu Boden. Martyna Szymczak lässt sich aber nicht aus dem Konzept bringen. Also wieder rauf auf den Kopf des Mediums (dazu später) mit der Kugel, wo sie die Basis einer Hochsteckfrisur ist.

Darum geht es nämlich bei Wettbewerb 4 des „Internationalen Leistungsfrisierens“, veranstaltet von der Friseur- und Kosmetik-Innung Darmstadt Stadt und Land (zu der auch einige Städte aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg gehören). Zu Gast sind die Innungen aus Offenbach, Hanau, Groß-Gerau, Wiesbaden, Frankfurt, Bad Hersfeld und angehende Friseure aus den Darmstädter Partnerstädten Brescia (Italien) und Plock (Polen).

Aus Plock kommt Martyna Szymczak, die eine der ungewöhnlichsten Hochsteckfrisuren zaubert. Mit Haaren umwickelt sieht die Styroporkugel aus wie ein lustiger Ball auf dem Kopf, verziert mit knallroten künstlichen Strähnen. Ein echter Hingucker, findet auch Kay-Uwe Liebau, stellvertretender Obermeister aus Darmstadt, der zusammen mit Obermeisterin Elke Hoinkis das Event maßgeblich organisiert hat.

Liebau ist generell zufrieden mit dem Leistungsfrisieren. 25 Auszubildende (nur zwei davon Männer) nehmen dieses Mal an den insgesamt sechs Wettbewerben teil. Typgerechte Föhnfrisuren (Damen und Herren) sind hinzuföhnen, Trendhaarschnitte zu schneiden, Make ups aufzulegen. Und eben Hochfrisuren zu stecken.

Hochgesteckte Haare sind nichts für den Alltag, sondern für festliche Anlässe: Bälle, Hochzeiten, Silvesterpartys. Jedenfalls, wenn sie so kunstvoll gefertigt werden wie hier – einige geschmückt mit blauen Bändern oder Federn, andere, auf denen ein Dutt geformt ist wie ein kleiner Hut. Einige Modelle haben auch gleich das Ballkleid angezogen oder das kleine Schwarze, obwohl es Sonntagvormittag ist. Aber, sagt Liebau, das Gesamtbild müsse eben passen.

40 Minuten haben die Friseur-Lehrlinge Zeit für ihre Arbeit. Das ist eine gute Vorbereitung auf Prüfungen, bei denen auch unter Druck gearbeitet werden muss. Aber beim Leistungsfrisieren gehe es eher um den Vergleich mit anderen, erklärt Liebau. „Das hier sind junge Menschen, die zum Teil vor der Gesellenprüfung stehen. Die schöpfen viel Erfahrung aus dem Wettbewerb.“

Alena Horst aus Groß-Gerau ist erst im ersten Lehrjahr. „Ich will mich mal testen“, sagt sie über ihre Motivation. Vorne geflochten ist die Frisur ihres Modells und hinten hochtoupiert. Die Idee dafür stammt aus Internet-Videos. Horst hat extra Übungsabende eingelegt, um hier mitmachen zu können. Das hat sich gelohnt. In der Kategorie Hochsteckfrisuren wird sie Stunden später den zweiten Platz belegen.

Während die jungen Frauen arbeiten, ziehen die Juroren ihre Kreise. Sie haben im Blick, ob die Vorbereitung gut ist (liegen Klammern und Kämme, Haarspray und Lockennadeln ordentlich parat?), sie schauen sich die Wickeltechnik an, sie sehen sofort, ob jemand präzise frisiert.

Ja, am Morgen sei sie schon etwas nervös gewesen, erzählt Sibel Sayili. „Aber dann habe ich mit konzentriert und die Nervosität ging weg.“ Sie hat ihrem Modell eine schlicht-schöne Hochfrisur verpasst, am Hinterkopf mit einem glitzernden Glasklunker verziert. Damit landet die Rodgauerin auf Platz drei. Platz eins geht an Monetta DeSimone aus Obertshausen. Als Preise gibt es Dinge, die eine Friseurin immer mal brauchen kann: Kreppeisen oder anderes Werkzeug.

Bleibt die Frage nach dem Medium. Ein Medium ist ein Übungskopf für Friseure. Man nimmt ihn, wenn gerade kein Modell zur Hand ist. Das ist vielleicht nicht kommunikativ, aber es hat Vorteile, weiß Alena Horst: „Das Medium hält immer still, egal, was man macht.“

Quelle: Darmstädter Echo – Echo-Online vom 04.11.2013
Orginal: http://www.echo-online.de/region/darmstadt/In-40-Minuten-zur-Hochsteckfrisur;art1231,4433768

Dieser Beitrag wurde erstellt am Dienstag 12. November 2013 um 13:59 und abgelegt unter Allgemein. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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