Auf die Köpfe der Politiker achten – Freisprechung! Echo-Online

Sonntag 12. August 2012 von admin

Auf die Köpfe der Politiker achten

Freisprechung – Junggesellinnen des Friseurgewerbes starten gut gelaunt in ihren Beruf

Ein Geselle ist auch dabei: Freigesprochener Friseurnachwuchs vor der Feier bei Wella. Foto: Claus Völker

| Vergrößern | Ein Geselle ist auch dabei: Freigesprochener Friseurnachwuchs vor der Feier bei Wella. Foto: Claus Völker
 


„Verkaufen Sie sich nicht unter Wert“, sagte Elke Hoinkis zu den zwei Dutzend Junggesellinnen und -gesellen des Friseurhandwerks. „In Hessen gibt es einen Tarifvertrag“, erinnerte die Obermeisterin der Friseur- und Kosmetikinnung Darmstadt Stadt und Land.
Umweht von Haarspraydüften aus den nebenan liegenden Studios wurden am Samstag bei der Wella zwei Dutzend Gesellen in einer kleinen Feier mit Eltern, Freunden, Verwandten, Berufsschullehrern und ihren Chefs freigesprochen. 54 Prüflinge hatten an der Sommerprüfung teilgenommen. Von den 40, die bestanden haben, konnten wegen der Ferienzeit allerdings nicht alle zu der Feier kommen.
Prüfungsbeste Christina Belt aus Griesheim und die drittbeste Gesellin Sabrina Beppler aus Darmstadt zeigten, dass auch Spätberufene in einer zweiten Ausbildung sehr gute Leistungen bringen. Belt ist 30 Jahre, Beppler 32 Jahre alt. „Ich habe schon immer gerne Freunden die geschnitten und gestylt“, sagte Christina Belt, die mit 16 Jahren zuerst Arzthelferin geworden, aber schließlich ihrer Leidenschaft gefolgt war. Auch Sabrina Beppler hat schon eine Ausbildung. „Ich bin eigentlich gelernte Fotografin“, beschrieb ihren zuerst eingeschlagenen Berufsweg. Nachdem sie aber dann ihren Make-up-Artist gemacht hatte, schloss sie daran die Friseurausbildung an. Wegen ihrer Leistungen in den Zwischenprüfungen waren die beiden aufgeweckten jungen Frauen nicht nur sehr gut, sondern auch sehr schnell, Christina Belt bestand ihre Prüfung nach eineinhalb Jahren Ausbildung, Sabrina Beppler nach eindreiviertel Jahren. Üblicherweise dauert eine Friseurausbildung drei Jahre.
Belt und Beppler wurden von ihren Ausbildungsbetrieben „Haare Mittmann“ (Darmstadt und Griesheim) und „Friseur Thieme“ (Darmstadt) übernommen. „Aber wir sind nur noch den August dort“, blickten sie gut gelaunt in die Zukunft. „Ab September machen wir unseren Meister.“ Ihre Betriebe stellen sie für den dreimonatigen Blockkurs frei. Berufsbegleitend würde die Weiterbildung zwei Jahre dauern. „Die Meisterprüfung ist die Eintrittskarte in die Selbstständigkeit oder auch ein Studium“, erklärte Obermeisterin Hoinkis. „Die Betriebe suchen aber noch geeignete Auszubildende“, setzte sie hinzu. „Vor drei Jahren hatten 69 Auszubildende angefangen, zur Zeit sind es um die 30.“
„Sie haben einen wichtigen Beruf“, sagte Ilona Reinholz, Berufsschullehrerin an der Alice-Eleonoren-Schule, augenzwinkernd zu den jungen Friseuren. Die Lehrerin blickte dabei auf die mediale Wahrnehmung. „Die Frisuren unserer Politiker sind immer wichtiger geworden“, wies sie mit einem Augenzwinkern auf den zurückgetretenen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg und Kanzlerin Angela Merkel hin. Guttenberg habe mit fehlenden Haargel einen politischen Neustart versucht, Merkel sei 2005 mit neuer Frisur in den Bundestagswahlkampf gezogen.

Quelle: Darmstädter Echo – Echo-Online vom 06.08.2012
Orginal: http://www.echo-online.de/region/darmstadt/Auf-die-Koepfe-der-Politiker-achten;art1231,3117729

Dieser Beitrag wurde erstellt am Sonntag 12. August 2012 um 17:38 und abgelegt unter Presseberichte. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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